Klettern ohne Seil, auf einer Höhe, aus der Sie sicher abspringen können – das ist Bouldern. Die meisten Boulderer sind in speziellen Kletterhallen anzutreffen. Die Wände, die es zu erklimmen gilt, sind etwa 4 Meter hoch und mit dicken Matten unterlegt, die einen Sturz abfangen. Aber auch draußen gibt es an Felsblöcken viele Bouldermöglichkeiten, jedoch mit weniger Sturzabsicherung als in der Halle. Genau daher hat die Klettertechnik auch ihren Namen, denn das englische Wort „Boulder“ steht für Felsblock.
Bouldern lernen: Tipps für Anfänger
Wie genau funktioniert Bouldern?
Im Grunde geht es beim Bouldern darum, Probleme zu lösen. Klingt erstmal komisch, denn eigentlich wird ja eine Wand hochgeklettert. Im Bouldernjargon ist ein Problem eine Route, entlang derer die Wand oder der Fels bezwungen werden soll. Jede Route ist eine Herausforderung für sich und es dürfen nur die für diese Route vorgesehenen Tritte oder Griffe genutzt werden. Diese sind in der Regel mit verschiedenen Farben markiert. Beim Bouldern wird unten am Boden gestartet und sich Tritt für Tritt und Griff für Griff einen Weg nach oben gebahnt. Das kann ein ganz schöner Balanceakt sein und häufig braucht es mehrere Anläufe bis die cleverste Lösung für das Problem, also die ausgewählte Route, gefunden wurde.
Was macht Bouldern so besonders?
Arme, Beine, Bauch, Rücken – alles wird beim Bouldern beansprucht. Doch das Klettern in Absprunghöhe ist nicht nur körperlich herausfordernd, sondern auch mental. Die Griffe und Tritte für eine Route sind zwar vorgegeben, aber die Art und Reihenfolge, in der diese genutzt werden, ist jedem Boulderer selbst überlassen. Dabei spielen natürlich auch Körpergröße, Reichhöhe und Kraftausdauer eine wichtige Rolle.
Beim Bouldern ist es ganz normal, dass Sie Situationen erleben, in denen Sie erstmal annehmen, nicht weiter kommen zu können. Hier gilt es einen kühlen Kopf zu bewahren und sich ganz in Ruhe eine neue Strategie zu überlegen – oder vielleicht sogar abzuspringen und ganz von vorne zu beginnen. Denn ob Profi oder Anfänger – beim Bouldern scheitert jeder irgendwann mal an einer Route.
Bouldern: 5 praktische Tipps
Gut aufwärmen
Bevor es an die Wand geht, nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um die Muskeln aufzuwärmen. Einfache Übungen wie Armkreisen, Squats und leichtes Dehnen helfen Verletzungen vorzubeugen. Besonders wichtig: Finger, Handgelenke und Schultern vorbereiten, da diese beim Bouldern stark beansprucht werden.Technik statt Kraft
Am Anfang ist es verlockend, sich einfach an der Wand mit den Armen hochzuziehen. Doch das ermüdet die Muskeln schnell. Wichtig ist, auf die eigene Körperbalance zu achten und sich eine gute Technik anzueignen - das spart Kraft und macht das Bouldern leichter.Mit leichten Routen starten
In Boulderhallen sind die Routen meistens nach Schwierigkeit in verschiedenen Farben markiert. Die einfacheren Routen helfen, ein Gefühl für die Griffe und Tritte zu bekommen und die grundlegende Technik zu üben. Schritt für Schritt können Sie so dann in höhere Schwierigkeitsgrade wechseln.Körpermitte an die Wand
Versuchen Sie Ihren Körper beim Bouldern möglichst nah an der Wand zu halten, statt ihn von ihr weg zu lehnen. Gerade die Körpermitte am besten beim Bouldern immer Richtung Kletterwand drücken. Ein naher Stand an der Wand hilft außerdem, die Balance zu halten und die eigene Kraft besser zu nutzen.Fokus auf die Füße
Die Füße sind oft der Schlüssel zum Erfolg beim Bouldern. Setzen Sie sie gezielt und mit möglichst viel Gewicht auf den Tritt. Nutzen Sie auch Ihre Zehenspitzen, um präzise zu stehen. Mit der Zeit werden Sie merken, wie hilfreich es ist, den Fokus von den Händen auf die Füße zu verlagern.
Bouldern lernen - FAQs: Die wichtigsten Fragen im Überblick
Was ist Bouldern?
Bouldern ist Klettern ohne Seil auf Absprunghöhe, das meist in speziell ausgestatteten Hallen oder an Felsblöcken in der Natur stattfindet. Die Wände sind normalerweise maximal 4 Meter hoch und in der Halle zumeist mit dicken Matten abgesichert.
Ist Bouldern gefährlich?
Bouldern gilt als sicher, da es in Hallen durch Matten abgesichert wird. In der freien Natur sollte jedoch auf das richtige Equipment und Absprungtechniken geachtet werden, um Verletzungen zu vermeiden.
Kann jeder mit Bouldern anfangen?
Bouldern eignet sich für alle Alters- und Fitnesslevel. Es erfordert keine besonderen Voraussetzungen und ist ideal für Anfänger.
Wie beginne ich mit dem Bouldern?
Als Anfänger solltest du in einer Boulderhalle starten, dich gut aufwärmen und mit leichten Routen beginnen. Achte darauf, eine gute Technik zu entwickeln, um Kraft zu sparen.
Welche Ausrüstung benötige ich fürs Bouldern?
Für den Start reicht bequeme Sportkleidung. Spezielle Kletterschuhe sind empfehlenswert, da sie besseren Halt und Präzision bieten.
Wie schwer sind die Routen beim Bouldern?
Die Routen sind nach Schwierigkeitsgraden farblich markiert. Als Anfänger kannst du mit den einfachsten Farben beginnen und dich langsam steigern.
Welche Technik ist beim Bouldern wichtig?
Konzentriere dich darauf, deinen Körper nah an der Wand zu halten, deine Füße gezielt einzusetzen und deine Balance zu trainieren. Technik ist wichtiger als Kraft. Darüber hinaus ist es ratsam sich Tipps von einem ausgebildeten Sportkletterlehrer zu holen oder sogar einen Kurs zu besuchen.
Welche Muskeln werden beim Bouldern trainiert?
Bouldern beansprucht den gesamten Körper - besonders Arme, Beine, Rücken und Bauch. Es ist eine ganzheitliche Sportart, die Kraft und Beweglichkeit fördert.
Wie beuge ich Verletzungen beim Bouldern vor?
Ein gründliches Aufwärmen der Muskeln und Gelenke, besonders der Finger und Handgelenke und Schultern, hilft, Verletzungen vorzubeugen. Eine korrekte Technik ist ebenfalls entscheidend.
Kann Bouldern bei Beschwerden unterstützen?
Bouldern kann helfen, die Beweglichkeit und Kraft aufzubauen. Bei bestehenden Beschwerden oder nach Verletzungen sollte vor dem Bouldern jedoch immer Rücksprache mit einem Arzt gehalten werden.