Egal ob Sie nun Sport als Ausgleich zum stressigen Alltag treiben, Muskeln aufbauen wollen oder den Liga-Aufstieg mit Ihrer Fußballmannschaft anstreben – unsere Ernährung stellt einen wichtigen Baustein für unsere körperliche Leistungsfähigkeit dar. Kaum verwunderlich also, dass sich gerade im Bereich Sport so viele verschiedene Mythen in Sachen Ernährung tummeln. Da können wir schnell den Überblick verlieren, was denn nun wirklich mit wissenschaftlichen Fakten untermauert werden kann. Wir haben bei fünf bekannten Ernährungsmythen für Sie den Fakten-Check gemacht:
Ernährungsmythen beim Sport: Fakten-Check
Vor dem Training nichts essen, Fleisch macht starke Muskeln und Fette sind ungesund – vielleicht kennen Sie auch einen dieser Ernährungsmythen beim Sport. Die meisten halten sich hartnäckig und tauchen immer wieder auf. Doch wieviel Wahrheit steckt wirklich in Ihnen – und handelt es sich am Ende vielleicht doch um Ernährungsirrtümer?
Ernährungsmythos 1: Beim Abnehmen auf Kohlenhydrate verzichten
Bei diesem Ernährungsmythos heißt es: Kommt drauf an, welche! Denn Kohlenhydrate sind nicht gleich Kohlenhydrate. In Weißmehlprodukten, Chips und Fast Food stecken leider ganz viele der ungesunden, einfachen Kohlenhydrate, die natürlich auf Dauer eher dazu führen, dass wir zunehmen. Doch Kohlenhydrate sind an sich eine wichtige Energiequelle für unseren Körper, besonders beim Sport. Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte enthalten sogenannte komplexe Kohlenhydrate, die langanhaltende Energie liefern und unsere Leistungsfähigkeit unterstützen.
Ernährungsmythos 2: Vor dem Training nichts essen
Das ist ein Ernährungsirrtum. Natürlich wäre ein üppiges Fünf-Gänge-Menü vor dem Training nicht die beste Wahl, da der Körper die Energie erstmal in die Verdauung steckt. Auch gibt es Sportler, die lieber auf leeren Magen morgens ihre Joggingrunde starten. Dahinter steckt häufig die Annahme, dass der Körper nur dann sein eigenes Fett verbrennt, wenn vorher nichts gegessen wurde. Doch das stimmt so nicht ganz, denn Kohlenhydrate sind wichtig, um die Fettverbrennung anzukurbeln. Also gerne vor der Trainingseinheit schon einen leichten und gesunden Snack einplanen.
Ernährungsmythos 3: Fette sind ungesund
Wohl einer der häufigsten und bekanntesten Ernährungsmythen. Doch eigentlich sind Fette, wie auch Kohlenhydrate und Eiweiße, ein essentieller Nährstoff, den wir für wichtige Körperfunktionen benötigen. Wie bei den Kohlenhydraten ist hier die Art der Fette entscheidend: Gesunde, ungesättigte Fettsäuren, wie sie in Avocados, Nüssen und Leinsamen enthalten sind, sind gesund und unterstützen unsere Leistungsfähigkeit. Was tatsächlich nicht zu den Ernährungsmythen zählt, ist, dass auf Transfette und gesättigte Fettsäuren besser verzichtet werden sollte. Die sind z.B. in Fast Food und vielen frittierten Knabbereien enthalten.
Ernährungsmythos 4: Spinat ist reich an Eisen
Ein ganz klarer aber äußerst hartnäckiger Ernährungsirrtum. Denn eigentlich hat da nur einer falsch abgeschrieben. Ende des 19. Jahrhunderts ermittelte der Schweizer Physiologe Gustav von Bunge den Eisengehalt von Spinat. Doch seine Berechnungen bezogen sich auf 100 mg Spinatpulver, das aus einem Kilo Frischware gewonnen wurde. Statt der 35 mg sind es bei 100 Gramm Blattspinat aber nur 3,5 mg Eisen. Was sich definitiv nicht bei den Ernährungsmythen einordnen lässt: Eisen ist gerade für Sportler besonders wichtig, denn das Spurenelement ist für den Transport von Sauerstoff verantwortlich.
Ernährungsmythos 5: Nur tierische Eiweiße liefern genug Proteine
Nur einer der bekannten Ernährungsirrtümer, denn zu eiweißreichen Lebensmitteln gehören neben Fisch, Milchprodukten, Eiern und Fleisch vor allem Hülsenfrüchte, wie Soja, Linsen und Erbsen. Aber auch Getreideprodukte liefern Eiweiß, z.B. wie Haferflocken. Bei tierischen und pflanzlichen Eiweißen ist die Zusammensetzung der einzelnen Bausteine, der Aminosäuren, aber anders. Bei pflanzlichen Eiweißen ist es deshalb besonders wichtig, verschiedene zu kombinieren, z.B. Linsen-Bolognese mit Vollkorn-Spaghetti oder Quinoa mit einem Mais-Bohnen-Eintopf, um möglichste viele unterschiedliche und auch eine ausreichende Menge an Aminosäuren abzudecken.