Während uns das eine die Schweißperlen auf die Stirn treibt, können wir uns bei dem anderen noch ganz gemütlich unterhalten. Eines ist klar: Joggen ist eindeutig die anstrengendere Sportart – wie soll Gehen also da mithalten können? Eine Frage, die sich daher vor allem Sporteinsteiger stellen: Was bringt mehr – joggen oder gehen? Und wie so oft lautet die Antwort: Es kommt drauf an – vor allem auf die eigene Zielsetzung und körperlichen Voraussetzungen.
Was bringt mehr: Joggen oder gehen?
Würden Sie ein Spaziergang als Sport bezeichnen? Wahrscheinlich eher nicht – immerhin kommen wir dabei nur ganz selten ins Schwitzen. Doch immer mal wieder kommt das Thema auf, dass Gehen genauso effektiv sein soll wie Joggen – insbesondere was den Kalorienverbrauch angeht.
Ziel: Hoher Kalorienverbrauch
Der häufigste Grund, eine Ausdauersportart zu starten, ist wahrscheinlich, um etwas für die eigene Figur zu tun – und dafür müssen wir Kalorien verbrennen. Was das angeht, hat das Laufen die Nase vorn, denn dabei werden doppelt so viele Kalorien verbraucht wie beim Gehen: So würde beispielsweise eine Frau mit 70 kg rund 200 Kalorien bei einem einstündigen Spaziergang verbrauchen, bei einer Joggingrunde mit der gleichen Dauer hingegen 500 Kalorien. Doch auch beim Gehen lässt sich der Kalorienverbrauch noch etwas in die Höhe treiben, indem Sie ein etwas zügigeres Tempo anstreben oder es mit Nordic Walking probieren.
Gehen, Walking oder Nordic Walking?
„Ich gehe walken“ – was heißt das eigentlich? Ist damit ein Spaziergang gemeint, schnelles Gehen oder „das mit den Stöcken“? Tatsächlich gibt es viele verschiedene Arten zu gehen – die wohl bekanntesten: der klassische Spaziergang, Walking und Nordic Walking. Während ersteres eher gemächlich ist, bedeutet Walking ein zügigeres und dynamischeres Gehen. Genauer: Ab einer Zahl von 100 Schritten pro Minute, wird von Walking gesprochen. Dazu kommt die schwungvollere Bewegung der Arme, die beim Nordic Walking zusätzlich mit Stöcken ausgeführt wird. Dann gibt es auch noch Gehen als olympische Disziplin, bei der – anders als beim Joggen – immer ein Fuß Bodenkontakt haben muss. Profigeher sind dann mit bis zu 15 km/h unterwegs – olympisches Gehen und ein Spaziergang haben also nur wenig miteinander zu tun.
Ziel: Ausdauer verbessern
Lässt sich mit Gehen die Ausdauer verbessern oder bringt Joggen mehr? Beim Spaziergang im sogenannten Sportwandertempo – also rund 6 km/h – liegt die Belastung des Herz-Kreislauf-Systems meist unter 50 % der maximalen Leistungsfähigkeit. Die Ausdauer steigert sich allerdings erst bei 60 bis 70 %. Für Sportfans hat Gehen also keinen positiven Effekt auf die Kondition. Bei Einsteigern oder nach einer sehr langen Sportpause kann das jedoch anders aussehen: Hier kann das Sportwandertempo trotzdem bei 60 bis 70 % der persönlichen Leistungsfähigkeit liegen, sodass auch Gehen einen Trainingseffekt auf die eigene Ausdauer hat.
Ziel: Gesundheit fördern
Wer seiner körperlichen und mentalen Gesundheit etwas Gutes tun möchte, ist mit beiden Bewegungsformen gut beraten. Sowohl Joggen als auch Gehen kann unser allgemeines Wohlbefinden verbessern. Beide Sportarten stärken das Herz-Kreislauf-System, Gelenke, Sehnen und Muskeln, wobei letztere beim Laufen natürlich etwas mehr beansprucht werden. Dafür ist Gehen gelenksschonender und für Menschen mit Knie- oder Fußbeschwerden eine gute Alternative. Was letzten Endes am meisten für unsere Gesundheit bringt, ist, dass wir uns überhaupt und vor allem regelmäßig bewegen. Umso entscheidender ist also, wie viel Spaß Sie dabeihaben. Genau deshalb ist die passende Sportart für Sie diejenige, die bei Ihnen Glücksgefühle auslöst – sei es Gehen, Joggen oder vielleicht eine ganze andere Sportart. Probieren Sie es einfach aus.